Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 04.12.2024
Was ist eine Lizenzgebühr?
Definition: Eine Lizenzgebühr ist eine laufende Zahlung eines Lizenznehmers an den Lizenzgeber. Sie stellt das Entgelt für die gewerbliche Nutzung des Geschäftsgegenstandes dar – sei es eine Marke, ein geschütztes Produktsortiment oder ein komplettes Geschäftsmodell.
Wofür werden Lizenzgebühren gezahlt?
Der geistige Eigentümer des Geschäftsgegenstandes ist der Lizenzgeber (siehe gewerbliche Schutzrechte). Mit dem Lizenzverkauf räumt er dem Lizenznehmer das Recht ein, diesen Gegenstand zu nutzen. Im Gegenzug wird die Gebühr fällig.
Was ist in der Lizenzgebühr enthalten?
Mit der Lizenzgebühr wird nicht nur das eigentliche Nutzungsrecht abgegolten. Häufig deckt sie auch Leistungen des Lizenzgebers ab, von denen der Lizenznehmer profitiert. Dies können Schulungen zur Fortbildung, Management-Hilfen, Finanzplanungs-Hilfen, zentraler Einkauf/Logistik oder andere Dienste aus dem Leistungspaket einer Systemzentrale sein. Durch sie entstehen Synergieeffekte.
Für den Lizenzgeber finanzieren die Lizenznehmer mit ihren meist monatlich fälligen Lizenzgebühren den laufenden Betrieb der Zentrale. Zur Finanzierung des Aufbaus der Systemzentrale und für die Lizenznehmer-Grundschulungen hingegen erheben viele Lizenzsysteme eine einmalige Eintrittsgebühr bei Lizenzerwerb bzw. vor Aufnahme der Geschäftstätigkeit (Eröffnung).
Wie hoch sind Lizenzgebühren?
Es gibt sehr unterschiedliche Lizenzgebühr-Modelle. Sehr verbreitet sind Beträge im unteren (z.B. einstelligen) Prozentbereich des monatlichen Umsatzes, Gewinns oder Erlöses. Viele Lizenzsysteme berechnen dagegen fixe monatliche Summen im unteren dreistelligen, selten jedoch im vierstelligen Bereich. Manche Systeme verlangen gar keine gesonderten Lizenzgebühren: Bei ihnen finanziert sich die Zentrale z.B. durch die Margen beim Warenverkauf an die Lizenznehmer – häufig verbunden mit Alleinbezugsverpflichtung/Bezugsbindung und Mindestabnahmemengen.
Was unterscheidet Lizenzgebühren von Franchisegebühren?
Bei der Franchisegebühr handelt es sich prinzipiell um eine Lizenzgebühr, die jedoch oft höher ausfällt. Verbreitet sind fünf bis sieben Prozent des monatlichen Gewinns, Umsatzes oder Erlöses des Franchisenehmers. Der Grund: Franchising ist eine viel weitergehende Form der Kooperation, als sie in einfachen Lizenzsystemen betrieben wird.
Franchisenehmer sind viel stärker weisungsgebunden als Partner in einfachen Lizenzsystemen. Zudem ist das Leistungsspektrum der Zentrale umfangreicher, was vergleichsweise höhere Gebühren rechtfertigt.
Vor allem aber besteht im Franchising sowohl ein Nutzungsrecht als auch eine Nutzungspflicht: Der Franchisegeber (als Lizenzgeber) berechtigt den Franchisenehmer nicht nur, er verpflichtet ihn sogar zur einheitlichen Umsetzung seines Geschäftsmodells. Dies wird im Franchise-Vertrag festgeschrieben.
- Im Glossar-Artikel Lizenzsysteme wird ausführlich auf den Unterschied zwischen Lizenz- und Franchise-Systemen eingegangen.
Was sind Nutzungsrechte in einem Lizenzvertrag?
Nutzungsrechte in einem Lizenzvertrag bezeichnen die Erlaubnis, ein urheberrechtlich geschütztes Werk in bestimmter Weise zu nutzen. Diese Rechte können exklusiver oder nicht-exklusiver Natur sein und beinhalten oft Einschränkungen hinsichtlich Zeitraum, Ort und Art der Nutzung.
Sind Einnahmen aus dem Lizenzvertrag umsatzsteuerpflichtig?
Die Frage, ob Einnahmen aus einem Lizenzvertrag umsatzsteuerpflichtig sind, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Grundsätzlich gelten Lizenzgebühren, also die Einnahmen aus der Überlassung von Rechten, als umsatzsteuerpflichtig. Es gibt allerdings auch Ausnahmen und Besonderheiten. So kann es beispielsweise sein, dass ein Vertrag mit einem ausländischen Partner abgeschlossen wird. In diesem Fall können andere steuerliche Regelungen gelten, je nachdem, in welchem Land der Lizenznehmer ansässig ist. Es ist daher ratsam, sich in solchen Fällen von einem Steuerberater oder steuerlich versierten Anwalt beraten zu lassen.
Wie gestalten Unternehmen die Abschreibung von Lizenzen?
Unternehmen können die Abschreibung von Lizenzen in verschiedenern Weisen gestalten, abhängig von der Art der Lizenz und den entsprechenden steuerlichen und buchhalterischen Regelungen. Es ist wichtig zu beachten, dass Lizenzen grundsätzlich als immaterielle Vermögenswerte betrachtet werden. Das bedeutet, sie haben einen Wert, der über einen bestimmten Zeitraum abgeschrieben wird. Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der Nutzungsdauer der Lizenz. Wenn beispielsweise ein Unternehmen eine Softwarelizenz für fünf Jahre erwirbt, so kann es die Kosten über diesen fünfjährigen Zeitraum verteilen und jährlich einen bestimmten Betrag abschreiben. Die steuerlichen Regelungen für die Abschreibung von Lizenzen variieren von Land zu Land. In einigen Ländern können Unternehmen beispielsweise den vollen Betrag im Jahr des Kaufs abschreiben, während in anderen Ländern die Kosten über die Nutzungsdauer verteilt werden müssen. Es ist wichtig, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen.