Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 12.09.2018
Was ist der Unternehmergeist?
Begriffserläuterung: Mit dem Begriff Unternehmergeist werden Eigenschaften verbunden, die nach landläufiger Meinung Selbstständige von Arbeitnehmern unterscheiden. Gemeint sind vor allem Mut zur Selbstständigkeit, Risikobereitschaft, Verzicht auf geregeltes Einkommen sowie Erfolgsstreben, Selbstverwirklichung und hohe Einsatzbereitschaft. Letztlich handelt es sich um Stereotypen.
Unternehmergeist: Definition und Synonyme
Im engeren Sinne ist Unternehmergeist ein Charakteristikum, das vor allem Firmengründern, Inhabern, Geschäftsführern oder weiteren Führungskräften nachgesagt wird. Als Gegenstück zu dieser allgemein positiv besetzten Eigenschaftsbeschreibung wird häufig die sogenannte Mitarbeiter- oder Arbeitnehmer-Mentalität angeführt. Während Letztere bisweilen mit negativen Konnotationen wie „Dienst nach Vorschrift“ oder „nine-to-five“ einhergeht, gelten Menschen mit Unternehmergeist als überdurchschnittlich einsatzbereit.
Unternehmergeist steht aber vor allem für unternehmerische Tugenden wie Risikobereitschaft und konsequente Chancen-Orientierung: Demnach zeigen Unternehmertypen den Willen, eine sichere finanzielle Existenz als Angestellter gegen die Unwägbarkeiten der Selbstständigkeit einzutauschen. Sie sind bereit, über die Spielräume ihrer Eigenmittel hinaus einen immensen Kapitalbedarf zu decken und beispielsweise eine Gründungsfinanzierung mit Fremdkapital aufzunehmen. Der Umgang mit Rückschlägen und Enttäuschungen gehört zur Charakterfestigkeit eines Menschen mit Unternehmergeist. Als Synonym für Unternehmergeist wird oft die englische Bezeichnung Entrepreneurial Spirit benutzt.
Wer ist ein Unternehmer-Typ?
Unternehmertypen möchten ihre eigenen Gründungsideen und Innovationen in Geschäftsmodelle umwandeln. Sie verwirklichen sich darin selbst und setzen sich gegen Widerstände durch. Dabei sind sie akribisch und kreativ zugleich: Sie erkennen und analysieren Marktchancen und nutzen jede Möglichkeit zur Erschließung von Ressourcen aus. Daher wird der Begriff Unternehmergeist häufiger mit Gründern, Geschäftsführern oder Gesellschaftern von Kapitalgesellschaften verknüpft, seltener jedoch mit Existenzgründern als Kleinunternehmer wie zum Beispiel Freiberuflern.
- Siehe auch das folgende Erklärvideo "Warum es sich lohnt Unternehmer zu werden 🌠7 Gründe sein Angestelltendasein zu überdenken"
Wie wichtig ist Unternehmergeist im Franchising?
Ein besonderer Unternehmergeist herrscht im Franchising: Hier muss ein Spagat zwischen unternehmerischer Freiheit und relativer Weisungs-Gebundenheit gemeistert werden. Statt unter seinem eigenen Namen aufzutreten, übernimmt und „kopiert“ jeder Franchise-Partner ein erprobtes Geschäftsmodell samt Marke.
Einerseits hat ein Franchisenehmer somit klare Regeln zu akzeptieren. Andererseits erfordert dieses Vertriebsmodell denselben Idealismus und die gleiche volle Einsatzbereitschaft wie ein Unternehmen unter eigenem Namen. Schließlich suchen Franchiser erfolgsorientierte Partner: Sie geben als Auswahlkriterium in der virtuellen Messe auf FranchisePORTAL oft explizit das Attribut „Unternehmergeist“ an. Ergo muss ein Franchisenehmer den „Geist“ mitbringen und sich dabei zu 100% mit der Marke und der Unternehmensphilosophie des Franchisegebers identifizieren.
Unternehmergeist fördern und entwickeln
Häufig ist von Deutschland als einem Land mit unterdurchschnittlich ausgeprägtem Gründerklima die Rede. Die negative Einstellung gegenüber Existenzgründungen beginnt bereits in den Schulen: Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom aus 2016 raten 64% aller Lehrer ihren Schülern und sechs von zehn Eltern ihren Kindern von einer Existenzgründung ab. Gerade in Zeiten wachsender Konjunktur und hoher Beschäftigungsraten nimmt die Zahl der Existenzgründungen ab. Der KfW-Gründungsmonitor 2018 verzeichnet einen Rückgang von 17% im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr.
Eine Möglichkeit, Existenzgründungen zu forcieren, bieten die Gründerwettbewerbe. Wer eine Geschäftsidee entwickelt hat, kann sich an ihnen beteiligen. Auf Gründerwettbewerben können Marktchancen eruiert, Preisgelder als Startinvestitionen gewonnen und Kontakte geknüpft werden – etwa zu potenziellen Geldgebern, Partnern, Business Angels u. Ä. Ein Beispiel: der „Gründerwettbewerb Digitale Innovationen“ des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums.
Tipp für Gründer:
- Checkliste BMWi: Warum möchten Sie sich selbständig machen?