Vor der Franchise-Gründung: Pro und Contra für den Einstieg in ein Franchise-System

Wie findet man das passende Franchisesystem? Der Artikel zeigt, welche Faktoren bei der Bewertung entscheidend sind, wie typische Hürden überwunden werden und welche Fragen geklärt werden müssen, um Risiken zu minimieren und fundiert in die Selbstständigkeit zu starten.

Vor der Franchise-Gründung: Pro und Contra für den Einstieg in ein Franchise-System

Um qualifizierte Erkenntnisse zum Pro und Contra für den Einstieg in ein Franchisesystem zu bekommen, muss man in zwei Ebenen denken. Die erste Ebene betrifft allgemeine Merkmale und Mechanismen, die für jedes Franchisesystem gelten und die zugleich Orientierung bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Franchisesystem geben. Es ist zielführend, wenn Sie Ihre Entscheidung vom Gröberen zum Feineren vorbereiten. Aber das gilt letztlich für alle Entscheidungen mit langfristigen Konsequenzen.

Die Vorteile einer Existenzgründung mit Franchise

  • Pro: Auf Grundlage der bereits tätigen Franchisebetriebe kann der Franchisegeber beweisbare Zahlen zu Investitionen, Anlaufverlusten und Ertragsaussichten vorlegen. Damit wird die Planung für Ihren Systemeinstieg präziser als bei einer Individualgründung und die Finanzierung wird entsprechend passgenauer.
  • Pro: Informationsdefizite über den Markt, die Mitbewerber, realistische Gewinnmargen oder das Verhaltensmuster der Kunden werden weitgehend abgebaut, weil diese Informationen in einem Franchisesystem laufend gesammelt und bewertet werden.
  • Pro: Franchisenehmer werden zu allen Aspekten Ihres operativen Geschäftsbetriebes ausgebildet und trainiert. Sie erhalten damit dauerhaft einen Kompetenzvorsprung gegenüber Mitbewerbern.
  • Pro: Beim Countdown zur Betriebseröffnung unterstützt der Franchisegeber durch ein professionelles Projektmanagement. Teure Planungsfehler werden vermieden weil die Einrichtung der Betriebsstätte, die Warenlieferung und die Eröffnungswerbung optimal aufeinander abgestimmt sind.
  • Pro: Der Franchisegeber übernimmt dauerhaft eine „Radarfunktion“. Marktverwerfungen, das Erkennen neuer Marktchancen, Veränderungen rechtlicher Rahmenbedingungen usw. sind der Rohstoff für die Optimierung des Franchisekonzepts und sichern den Wettbewerbsvorsprung.

Die Nachteile im Franchising

  • Contra: So schnell wie sich der Erfolg in einem Franchisesystem multipliziert, so schnell multiplizieren sich auch „Webfehler“ des Konzepts. Die vertraglichen Vorgaben des Franchisegebers passen nicht zur Realität, die Unzufriedenheit einzelner Partner führt zu massiven Konflikten und das Franchisesystem erleidet am Ende das gleiche Schicksal wie seinerzeit die Titanic.
  • Contra: Der Franchisegeber ist chronisch unterfinanziert, die Infrastruktur der Systemzentrale ist unterentwickelt und kann die vertraglich zugesagte Unterstützung gar nicht leisten. Auch hier ist das Ende des Franchisesystems höchst wahrscheinlich.
  • Contra: Der Franchisegeber verfolgt eine aggressive Expansionsstrategie. Es gibt kein klares Partnerprofil, die Franchisenehmer werden eingesammelt und abkassiert. Die Kunden merken recht schnell, wie unqualifiziert sie bedient werden und kehren dem Franchisesystem den Rücken. Wenn Sie einem solchen System beitreten, sieht Ihre unternehmerische Zukunft ziemlich düster aus.

 

 

Nachdem Ihre grundsätzliche Entscheidung zur Selbstständigkeit als Franchisenehmer gefallen ist, stehen Sie vor der Frage nach dem optimalen Weg zu diesem Ziel und dem Pro und Contra bei dem einzelnen Franchisesystem.

 

Was gehört auf die Pro und Contraliste – und was nicht ?

Am Anfang muss immer die ehrliche und selbstkritische Selbsteinschätzung der persönlichen, fachlichen und wirtschaftlichen Aspekte stehen. Um das Franchisenehmerprofil, das für ein bestimmtes Franchisesystem erforderlich ist, zu beurteilen müssen Sie Ihr eigenes Profil kennen. Viele Franchisesysteme bieten aber auch fachlichen Quereinsteigern eine solide Chance. Deshalb sollte auch die Überlegung, welche Branchen grundsätzlich interessant sind, Beachtung finden. Auch die Frage, ob Flexibilität beim Standort der künftigen Selbstständigkeit besteht, ist sehr persönlich und kann einzig und allein nur von Ihnen beantwortet werden.

Welche Punkte unbedingt bewerten?

Wenn Sie nun konkurrierende Franchisesysteme innerhalb Ihrer Wunschbranche vergleichen, sind die Franchisegebühren, die erforderlichen Investitionen und die Verdienstmöglichkeiten wesentliche Punkte. Eine Einstiegsgebühr von 10.000 Euro kann eine Mogelpackung sein, ein Franchisekonzept im gleichen Geschäftsfeld mit 25.000 Euro kann ein äußerst attraktives Angebot sein. Gleiches gilt auch bei den laufenden Gebühren – da sind 5 % vom Umsatz bei entsprechenden Leistungen der System-Zentrale angemessen, während 3 % bei einem anderen System unseriös sind, wenn keine nennenswerte Unterstützung gebracht wird.

Um das bewerten zu können, sollten Sie unbedingt zwei Dinge tun:

  • Erstens die im Franchisevertrag zugesagten Leistungen des Franchisegebers sehr genau auf ihren tatsächlichen Nutzen prüfen und bewerten.
  • Zweitens sollten Sie unter die Lupe nehmen, ob die Systemzentrale organisatorisch und personell überhaupt in der Lage ist, die Leistungsversprechen professionell zu erfüllen, denn die Systemzentrale ist langfristig ihr „Co-Management“.

Prüfen Sie unbedingt, ob die Investitionen und Kosten detailliert beschrieben und vollständig sind. Oft werden Positionen wie Maklerprovision, Mietkaution oder Kosten für die erste Markterschließung nicht erwähnt, werden viel zu optimistisch angesetzt oder sind sachlich und preislich nicht nachvollziehbar. Achten Sie auch darauf, auf welchen konkreten Annahmen die Umsatzerwartung für Ihr Vertragsgebiet beruht.

Was darf man nicht vergessen?

Die Übertragung des Know-how ist von größter Bedeutung für Sie als Franchisenehmer. Lassen Sie sich erklären, wie Schulung und Training erfolgen und wie der regelmäßige Erfahrungsaustausch innerhalb des Franchisesystems organisiert ist. Ein wesentlicher Baustein beim Know-how Transfer ist auch das Systemhandbuch, dessen Qualität sich aus den Faktoren „Inhalte“ und „Nutzung“ ergibt. Die Inhalte sollten in dokumentierten Arbeitsprozessen und mit den dazugehörigen aktuellen Arbeitshilfen hinterlegt sein. Systemhandbücher in Papierform sind schon lange Vergangenheit, heute sind digitale Arbeitsplattformen die Normalität und damit ist die Nutzung in der Regel sehr effektiv und komfortabel.

Was kann vernachlässigt werden?

Eigentlich sollte nichts vernachlässigt werden, weil die Entscheidung für den Einstieg in ein Franchisesystem zu wichtig ist, wobei auch hier Prioritäten gesetzt werden müssen.

Drei Beispiele: Je länger ein Franchisesystem am Markt ist, desto unbedeutender ist es, dessen Entstehungsgeschichte zu hinterfragen. Seit vielen Jahren gibt es verschiedene Prüfsiegel für Franchisesysteme, die Sie aber generell nicht überbewerten sollten. Durch die Möglichkeiten moderner Kommunikation spielt es keine Rolle, wo der Franchisegeber innerhalb Deutschlands seinen Unternehmenssitz hat.

Es steht 9 : 7 - und jetzt ?

Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort, aber zumindest eine Empfehlung. Im ersten Schritt analysieren Sie noch einmal alle zur Verfügung stehenden Fakten. Versuchen Sie zu erkennen, welche Punkte schwerer wiegen als andere – und zwar für Sie persönlich. Den Einstieg bei System A könnten Sie problemlos finanzieren, allerdings müssten Sie und Ihre Familie dafür Ihre Heimatstadt verlassen. Bei System B ändert sich nichts an Ihrem Wohnort, aber das Investitionsvolumen ist deutlich schwieriger zu finanzieren. System C wäre rational eine gute Entscheidung, emotional löst es aber nichts bei Ihnen aus. Wollen Sie sich das über viele Jahre wirklich antun ? Wie so oft im Leben entscheidet am Ende das Bauchgefühl.

Viele Ehepaare sind auch nach dreißig oder vierzig Jahren noch glücklich miteinander – und wie viele davon haben die Entscheidung füreinander per Checkliste vorbereitet?

Praxistipps:

Bereits mit Aufnahme der Vertragsverhandlungen entsteht ein vorvertragliches Vertrauensverhältnis, das die Parteien in besonderem Maße zur Offenlegung aller erheblichen Informationen verpflichtet. Die Informationen müssen wahrheitsgemäß, unmissverständlich, vollständig und aktuell sein. Soweit die Theorie – in der Praxis versuchen Franchisegeber leider immer wieder, sich dieser Verantwortung zu entziehen. Bleiben Sie konsequent am Ball, wenn es um den Erhalt dieser Informationen geht. Sie kommen nicht als Bittsteller, sondern als Verhandlungspartner auf Augenhöhe und stehen vor einer Entscheidung, die Ihren Lebensweg massiv beeinflussen wird – im Positiven wie im Negativen.

Und wenn Sie bei der Entscheidungsfindung trotz allem unsicher sind, suchen Sie sich ein erfahrenen und neutralen Franchise-Experten zur Unterstützung.

Expertenstimme von Reinhard Wingral




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