Autor: Jana Jabs
Zuletzt aktualisiert am: 30.01.2019
Inhaltsverzeichnis
-
» Das sind die fünf größten Fehler, die Franchisenehmer vor dem Start immer wieder machen
- » Nur halb verliebt
- » Den/Die „Ex“ nicht richtig abgeschlossen
- » Die Zukunft auf die leichte Schulter nehmen – Der neue „Partner“ wird's schon richten
- » Die neue Familie (vorher) zu wenig kennengelernt
- » Das eigene Umfeld vernachlässigen
- » Wichtige Zusatzfrage
- » “Richtig” lokal vernetzen
- » Mitarbeiter im Umgang mit Kunden schulen
- » Erfolgreiche Franchisepartner setzen sich herausfordernde Ziele und holen sich Feedback
- » Gestalten Sie Ihre Unternehmenskultur lebendig
- » Verwenden Sie “Systeme”, um vertriebsbezogene Kennzahlen zu messen und schnell auf neue Chancen zu reagieren
- » Tipp für den nächsten Schritt
In den vergangenen 15 Jahren habe ich vielen Menschen den Einstieg in die Selbständigkeit mit den unterschiedlichsten Franchisekonzepten erläutert und sie auf dem Weg zur Vertragsunterschrift und in einen neuen Lebensabschnitt begleitet. Später haben mich diese Unternehmer*innen zu Hochzeiten eingeladen, zu ihrem Firmenjubiläum oder einfach nur auf einen Kaffee. Also “Alles richtig gemacht” denke ich so bei mir und freue mich. Auch heute mache ich mir regelmäßig bewusst, was ich an dem Job einer Franchiselizenzverkäuferin so liebe.
Aber was haben die Menschen richtig gemacht, die ich in die Selbständigkeit begleiten durfte? Gibt es Überlegungen, die vor allem vor einer Gründung mit einem Franchisekonzept zu empfehlen sind? Gibt es “Frühindikatoren” für eine erfolgreiche Karriere als Unternehmerin oder Unternehmer in einem Franchisenetzwerk?
Das Wissen darum, dass Sie als potentielle*r Gründer*in ausreichend Kapital zur Verfügung haben sollten, um in diesen neuen Lebensabschnitt zu starten, setze ich mal voraus. Mir geht es in den nachfolgenden Ausführungen in erster Linie um die “weichen” Faktoren.
Meine gesammelten Beobachtungen beziehe ich auf die wichtige Entscheidungsphase vor dem Start mit einem Franchise-Unternehmen. Sollten Sie sich also gedanklich mit dem Start in die Selbständigkeit durch Unterstützung einer Franchisemarke beschäftigen, lege ich Ihnen die ehrliche Beantwortung folgender Fragen sehr ans Herz:
Das sind die fünf größten Fehler, die Franchisenehmer vor dem Start immer wieder machen
Nur halb verliebt
Identifizieren Sie sich wirklich, wirklich, wirklich mit der von Ihnen gewählten Branche? Sind Sie begeistert und spüren Sie ein Feuer in sich? Sie würden am liebsten sofort loslegen? Sie sprühen über vor Ideen und Tatendrang? Perfekt! Wenn die Zweifel überwiegen, an dem Konzept, an der Branche, an der Person oder dem Team des Franchisegebers, dann sollten Sie nicht unbedingt die Idee der Selbständigkeit aufgeben. Schauen Sie sich im Franchisemarkt um, sprechen Sie mit anderen Franchisepartnern. Aber zuallererst sollten Sie für sich selbst die Frage beantworten: In welcher Branche wollen Sie die nächsten zehn Jahre tätig sein?
Den/Die „Ex“ nicht richtig abgeschlossen
Sollten Sie aus einem Angestelltenverhältnis kommen, ist es vielleicht ein bisschen einfacher – machen Sie nochmal so richtig Pause! Nutzen Sie die Zeit, um sich über Punkt 1 klar zu werden… Und um sich bewusst zu machen, warum Sie überhaupt in die Selbständigkeit starten wollen. Als Coach empfehle ich Ihnen, sich diese Gedanken in einem kleinen Notizbuch zu notieren, so dass Sie immer wieder darauf zugreifen können. Tanken Sie Energie, ruhen Sie sich aus, sammeln Sie Ihre Gedanken!
Die Zukunft auf die leichte Schulter nehmen – Der neue „Partner“ wird's schon richten
Nutzen Sie diese Zeit auch, um sich auf Ihre Selbständigkeit vorzubereiten. Sollten Sie Ihre kaufmännischen Kenntnisse selber als mangelhaft beurteilen, dann besuchen Sie doch einen Kurs bei Ihrer ortsansässigen IHK. Ich persönlich lege Ihnen Nachhilfeunterricht zum Thema “Unternehmenssteuern” sehr ans Herz. Nichts kommt überraschender als die erste Umsatzsteuervorauszahlung. Stöbern Sie intensiv durchs World Wide Web zu allen möglichen Franchise-Themen. Die aufkommenden Fragen lassen Sie sich dann von Ihrem potentiellen Franchisegeber beantworten. So sind Sie gut für die anstehenden Gespräche und die richtige Konzeptauswahl gewappnet. Ihr Franchisegeber übernimmt für vieles die Verantwortung, aber nicht für alles.
Die neue Familie (vorher) zu wenig kennengelernt
Wenn Sie sich für eine Existenzgründung mit Franchise entscheiden, kaufen Sie eine große Familie mit ein. Sie lernen von den anderen Franchisepartnern, tauschen sich aus, ziehen am selben Strang. Jedes neue Mitglied bringt seine Lebenserfahrung, seine Sichtweisen und seine Werte mit ein. Es ist wichtig, dass Sie zueinander passen. Besuchen Sie andere Standorte Ihrer Wunsch-Franchisemarke, sprechen Sie mit Mitarbeitern oder Inhabern, werden Sie Kunde oder Clubmitglied und versuchen Sie so viel wie möglich im Internet oder Fachzeitschriften über Ihre neue Familie herauszubekommen. Diese Familie erwartet ein gewisses Anpassungsvermögen von Ihnen. Dafür vermittelt sie Ihnen auch ihr gesamtes Know-how und zeigt Ihnen “wie man es richtig macht”.
Das eigene Umfeld vernachlässigen
Wo auch immer Sie bisher gearbeitet haben, in welchen Freundeskreisen Sie sich bewegen, welche Menschen Ihnen nahe stehen… nehmen Sie alle mit auf Ihre Reise. Erläutern Sie Ihr Vorhaben, begeistern Sie Ihre Freunde und ehemaligen Arbeitskollegen und werben Sie so Ihre ersten Kunden. Schließen Sie sich lokalen Businessnetzwerken an und finden Sie heraus, wo sich Unternehmer*innen in Ihrer Stadt treffen und austauschen. Überlegen Sie in welchen Vereinen Sie sich mit Ihrem Business zum Beispiel als Sponsor engagieren können. Werden Sie sichtbar in Ihrer lokalen Umgebung! Und setzen Sie sich für all diese Aktivitäten Ziele, damit Sie den Erfolg auch messen können.
- Wer sind Ihre lokalen Kunden vor Ort?
- Wie können Sie diese gewinnen?
- Welche Marketingmaßnahmen beobachten Sie bei den anderen Unternehmern in Ihrer Stadt?
Wichtige Zusatzfrage
Eine wichtige Frage möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben: “Will ich wirklich Mitarbeiter führen?”. Manch einer hat klar vor Augen wie er sein Business erfolgreich entwickeln wird, vergisst aber darüber hinaus, dass er dazu Mitarbeiter einstellen sollte und stellt zu spät fest, dass er das gar nicht will. Wenn Sie sich also für eine Selbständigkeit interessieren, bei der Sie definitiv Personalführung übernehmen müssen, dann sollte diese Frage mit einem klaren “JA” beantwortet werden.
Haben Sie alle Fragen mit einem ehrlichen “JA” beantwortet? Dann gratuliere ich Ihnen zu Ihrer Entscheidung, den Weg zur Unternehmer*in mit Ihrem gut ausgewählten Wunschpartner-Franchisekonzept zu gehen. Damit Sie auch nach der Vertragsunterzeichnung Ihr “Zielfoto” einer*s Unternehmer*in mit einem erfolgreichen lokalen Business immer im Blick behalten, hier noch fünf Punkte, die Sie so gut wie möglich umsetzen sollten:
“Richtig” lokal vernetzen
Sie haben sich lokalen Businessnetzwerken angeschlossen und treten als Sponsor in Vereinen oder Gemeinschaften auf. Nutzen Sie alle Gelegenheiten, um nicht nur passiv Geld oder Produkte zu spenden. Gehen Sie persönlich zu Fußballspielen, um Preise zu übergeben. Sprechen Sie mit Eltern und Vereinsmitgliedern über Ihr Business, verteilen Sie Flyer und Gutscheine oder Werbematerial, mit dem Ihr Franchisegeber schon gute Erfahrungen gemacht hat. Vernetzen Sie sich mit anderen Unternehmern, vor allem mit solchen, die eine ähnliche Zielgruppe haben.
Testen Sie neue Marketingkanäle, von deren lokaler Wirksamkeit Sie überzeugt sind. Das kann eine Innovation für das gesamte Franchisenetzwerk sein. Aber fragen Sie sich vorher immer, welches Ergebnis Sie damit erreichen wollen. Mehr Neukunden? Mehr Anfragen von Bestandskunden? Bekanntheitsgrad erhöhen? Geben Sie nach Möglichkeit kein Geld aus, bevor Sie nicht Ihre Ziele für jede einzelne Maßnahme festgelegt haben.
Mitarbeiter im Umgang mit Kunden schulen
Coachen Sie Ihre Mitarbeiter darin, Kaufsignale Ihrer Kunden rechtzeitig zu identifizieren und angemessen darauf einzugehen. Denken Sie an das “Cross-Selling” von Dienstleistungen und Produkten und schulen Sie die Verkaufsprozesse, die “ganz nebenbei” zu mehr Umsatz führen. Üben Sie zum Beispiel in Rollenspielen eine herzliche Begrüßung des Kunden und eine passende Verabschiedung (und das genaue Gegenteil). Vermitteln Sie NoGo‘s im Umgang mit dem Kunden und leben Sie Ihre eigene Unternehmenskultur gegenüber Ihren Mitarbeitern.
Erfolgreiche Franchisepartner setzen sich herausfordernde Ziele und holen sich Feedback
Der Begriff “Growth Mindset” beinhaltet eine Denkweise, die viele erfolgreiche Unternehmer geübt haben und anwenden. Wenn Sie Fehler nicht als Kritik sondern als Möglichkeit des Lernens sehen und Sie davon überzeugt sind, dass Sie Ihre Fähigkeiten, egal auf welchem Gebiet, mit viel Übung immer weiter entwickeln können, dann befinden Sie sich in Ihrem “Growth Mindset”. Setzen Sie sich unternehmerische Ziele, an denen Sie wachsen können und holen Sie sich das Feedback Ihrer Franchisepartner-Kollegen und Ihres Partnerbetreuers ein. Seien Sie neugierig auf das was passiert, wenn Sie ein bestimmtes Ziel anstreben. Und nutzen Sie die Vorteile eines Franchisenetzwerks, um von anderen Franchisepartnern zu lernen. Lernen Sie von den internen Rankings, die Ihnen Ihr Franchisegeber zur Verfügung stellt und sprechen Sie die erfolgreichen Franchisepartner gezielt an.
Gestalten Sie Ihre Unternehmenskultur lebendig
Schon in den Schulungen Ihrer Mitarbeiter zeigt sich Ihre Unternehmenskultur. Grundlegende Dinge wie eine “Sie” oder “Du” Ansprache aber auch der Umgang miteinander, die Möglichkeit jede Frage zu stellen und auch kompetent beantwortet zu bekommen bildet Ihre Unternehmenskultur. Übernehmen Sie die Wäsche Ihrer Mitarbeiterkleidung? Gehen Sie einmal im Quartal zusammen Frühstücken? Gibt es eine wöchentliche kurze Besprechung zu den Betriebsabläufen? Top-Unternehmer verstehen, dass die Kultur in Ihrem Unternehmen bei Ihnen selber beginnt. So wie Sie jeden Tag in ihrem Unternehmen auftreten, mit Kunden sprechen und mit Herausforderungen umgehen, so formen Sie die Kultur in Ihrem Unternehmen.
Verwenden Sie “Systeme”, um vertriebsbezogene Kennzahlen zu messen und schnell auf neue Chancen zu reagieren
Es ist wichtig, dass Sie Ihre Umsatzziele (oder auch alle anderen Ziele) messen können. Die dazu passenden “Systeme” stellt Ihnen Ihr Franchisegeber zur Verfügung. Nutzen Sie diese für tägliche Auswertungen Ihrer wichtigsten Kennzahlen.
- Wie hoch ist der Umsatz pro Quadratmeter?
- Wie viele Neukunden haben Sie in der letzten Woche akquiriert?
- Wie lange läuft ein Mitgliedsvertrag im Durchschnitt?
Behandeln Sie Ihre potentiellen Kunden sorgfältig – online wie offline.
Diese Punkte gelten für jede*n Unternehmer*in, der sich nicht der Preisabwärtsspirale aussetzen möchte, sondern sich besser auf die Optimierung seiner Kunden- und Verkaufsprozesse konzentriert. Ihr Franchisegeber kennt diese Punkte aus seinem Pilotbetrieb ganz genau und wird Sie in der praktischen Umsetzung schulen und coachen.
Tipp für den nächsten Schritt
Sollten Sie jetzt immer noch unsicher in Bezug auf Ihre Gründungsidee mit einem Franchisekonzept sein, gebe ich Ihnen gerne in einem kostenlosen 20minütigen Telefongespräch oder einer Videokonferenz ergänzende Tipps und beantworte Ihre Fragen:
Email: j.jabs@franchisemacher.de
Mobil: 0173-277 63 88