Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Veröffentlicht am: 16.06.2023
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Frank Polzer, ein erfahrener Immobilien-Franchise-Unternehmer, der mir ein Berater, Mentor und Freund geworden ist, fragte mich einmal, ob ich, rein theoretisch, ein Kaufinteresse an den Inhalten und allem „Drum und Dran“ einer bekannten Fastfood-Franchise hätte. Allerdings ohne das Recht die Marke nutzen zu dürfen. Meine Antwort war natürlich „Nein“, (das Braten von Hamburgern, Pizzen oder Hotdogs kann ja nicht so schwer sein).
Bei der Frage wird deutlich, worum es beim Franchising geht. Natürlich sind die Inhalte wichtig. Und wenn es sich bei dem Geschäft, das mit der Franchise angeboten wird, um eine Produkt-Franchise handelt, dann spielen die Bezugsquellen natürlich eine bedeutende Rolle.
In der Dienstleistungsfranchise stellt sich das Ganze anders und schwieriger dar. Know-how lässt dich dauerhaft nicht gut „absichern“. Und so erklärt es sich auch, weshalb sich in einer Dienstleistungsfranchise eine dauerhafte „Bindung“ nur realisieren lässt, wenn die Franchisenehmer verstehen, dass es letztlich neben dem Know-how um die Kraft der Marke geht, die es zu nutzen gilt.
Entscheidend ist, denken wir an eine Immobilienmakler-Franchise, was der Immobilien-Verkäufer oder der Kaufinteressent, also der Kunde, im realen Geschäftsalltag glaubt erwarten zu dürfen, wenn er die Dienstleistung des Franchisenehmers in Anspruch nimmt. Für Makler ist das der entscheidende Wettbewerbsvorteil, der sich an der Marke fest macht.
Im Verlaufe der letzten Jahrzehnte hat sich jedoch besonders in Deutschland gezeigt, dass sich Immobilien-Franchisesysteme relativ schwertun. Genau betrachtet ist dies kaum zu verstehen, denn der Wettbewerbsvorteil, der aus einer starken Marke hervorgeht, ist wie oben beschrieben unbestritten. Da spielen die zu zahlenden Franchisegebühren letztlich eine untergeordnete Rolle, soweit der Franchisenehmer die positiven Effekte der gemeinsamen Marke zu nutzen versteht.
Die Problematik besteht vielleicht darin, dass es zur deutschen Mentalität gehört, zunächst erst einmal „alles“ in Frage zu stellen. Wer sich auf den einschlägigen Bewertungsportalen umschaut, sucht in der Regel zuerst nach negativen Kommentaren und erst in zweiter Linie nach Nutzen bringenden Vorzügen.
Eine weitere Tatsache ist, dass die Komplexität des Maklergeschäfts häufig unterschätzt wird. Erst in der gelebten Praxis wird dies klar. Aber gerade das spricht für eine Franchise, habe ich doch in diesem Rahmen die Chance mich an dem Miteinander im System, dem Know-How der Gemeinschaft „zu bereichern“.
Ich prognostiziere schon seit über 20 Jahren, dass sich die Franchisesysteme auch im Immobilienvertrieb und der Immobilienvermittlung, soweit es sich um die wohnwirtschaftliche Immobilienvermittlung handelt, durchsetzen wird.
In der Tat erstaunt es, dass sich die Immobilien-Franchisesysteme nach wie vor recht schwertun. Vielleicht lässt es sich damit erklären, dass der Beruf des Immobilienmaklers noch immer für viele Franchise-Interessenten ein „Buch mit 7 Siegeln“ ist. Es wird verkannt, wie interessant, umfangreich und anspruchsvoll der Beruf ist. Das führt dazu, dass sich gut ausgebildete Persönlichkeiten nur zögernd mit dem Maklergeschäft befassen.
Jochen Blumenauer, erfahrener Immobilienmakler und ehemaliger Franchisegeber, berät neutral und umfangreich über Sinn, Inhalt, Chancen und Risiken einer Immobilienfranchise. Sein Slogan: „Man kann nicht sehen, was man nicht sehen kann! … Sprechen wir darüber, bevor Sie eine Entscheidung treffen, die ganz sicher Ihr Leben verändern wird“. www.immobilien-karriere.de
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