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Ergonomisch gestaltete Büros für mehr Produktivität im Unternehmen

Kreativität, Teamgeist, Eigenständigkeit,... Stellenbeschreibungen geben deutlich vor, worauf es im Unternehmen ankommt: helle Köpfe und qualifizierte Fachkräfte. Dabei wird oft übersehen, dass die Ergonomie am Arbeitsplatz zumindest ebenso wichtig für die Produktivität eines Betriebes ist. Denn was nützen hochqualifizierte Teamplayer:innen, wenn die Motivation fehlt, um die Leistung zu erbringen, die in ihnen steckt? Oder schlimmer noch, wenn sie ihre Arbeit sogar krank macht?

Damit Unternehmer:innen wie Mitarbeiter:innen ihr Bestes geben können, müssen auch die entsprechenden Rahmenbedingungen an ihrem Arbeitsplatz vorhanden sein. Dabei kostet eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen, die an die jeweiligen Anforderungen und Fähigkeiten der dort arbeitenden Menschen angepasst sind, nicht viel. Ihr Nutzen ist hingegen enorm.

Warum ist Ergonomie am Arbeitsplatz wichtig?

Viele Menschen verbringen rund acht Stunden täglich im Büro, und das fünf Tage pro Woche – zu lange, um sich mit unwirtlichen Gegebenheiten zu arrangieren. Denn neben den Arbeitsinhalten sind auch Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Gestaltung der Büromöbel und technischen Geräte dafür verantwortlich, ob wir uns bei der Arbeit wohl fühlen oder nicht. Langfristig gesehen haben diese Faktoren Auswirkungen sowohl auf die Gesundheit als auch auf die Psyche.

Gesundheitliche Gefahren durch schlechte Ergonomie

Rund 70 % der Österreicher:innen leiden an Rückenschmerzen. Diese Volkskrankheit wird oft verursacht durch eine schlechte Sitzhaltung bei der Arbeit. Denn wer tagein, tagaus am Schreibtisch sitzt, beansprucht immer wieder die gleichen Muskelpartien. Wird dabei beispielsweise durch unpassende Büromöbel oder falsch positionierte Arbeitsgeräte eine fehlerhafte Haltung begünstigt, so sind Verspannungen und Schmerzen im Bewegungsapparat die Folge.

Gerade das Arbeiten am Bildschirm kann sehr anstrengend sein. Um die Augen nicht durch hohe Kontraste zu überfordern, ist im Büro ist ein dezentes Hintergrundlicht vorteilhaft, während das Lesen von Papierdokumenten eine direkte Beleuchtung erfordert. Wechselt bei der Arbeit der Blick zwischen Bildschirm und Papier hin und her, muss sich das Auge immer wieder umstellen. Ungünstige Lichtverhältnisse und eine falsche Bildschirmposition führen zu Kopfschmerzen und chronischer Müdigkei

Psychische Folgen schlechter Ergonomie am Arbeitsplatz

Wohl noch schwerwiegender als die gesundheitlichen Folgen sind die Auswirkungen, die eine schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz auf die menschliche Psyche hat. Denn Schmerzen sind relativ schnell spürbar, während sich die psychische Belastung erst nach und nach bemerkbar macht. So wird ein Arbeitsumfeld mit ungünstigen Lichtverhältnissen oder einem hohen Lärmpegel nicht auf Anhieb als unangenehm empfunden. Doch wird früher oder später die Motivation abnehmen.

Dies liegt daran, dass die Einstellungen und Gedanken des Menschen unbewusst von seiner Umgebung beeinflusst werden. Diese machen sich in seinen Emotionen und Stimmungen bemerkbar, was sich wiederum auf das Verhalten auswirkt. Ein düsteres Arbeitsumfeld verursacht ebensolche Gedanken. Diese negative Stimmung wirkt sich nicht nur auf die eigene Leistung aus, sondern wird in weiterer Folge auch die Kolleg:innen treffen. 

Was können die monetären Folgen für ein Unternehmen sein, wenn Ergonomie nicht beachtet wird

Eine mangelnde Ergonomie am Arbeitsplatz wirkt sich direkt (durch physische Schmerzen) oder indirekt (infolge psychischer Belastungen) auf die Krankmeldungen aus. Doch ist damit nicht nur die Motivation und Leistungsfähigkeit einzelner Mitarbeiter:innen in Gefahr. Es können ganze Abteilungen oder sogar Filialen betroffen sein. Fehltage durch krankheitsbedingte Ausfälle verursachen Kosten. Die Produktivität des Unternehmens sinkt, und damit auch der Gewinn.

Hinzu kommt, dass sich demotivierte Mitarbeiter:innen eher nach einem neuen Job umsehen. Auch eine hohe Mitarbeiterfluktuation kostet das Unternehmen Geld. Denn die vakanten Stellen müssen neu besetzt werden, was zusätzliche Kosten für Stellenausschreibungen und Einschulungen verursacht. Mit einer attraktiven Arbeitsumgebung ist es nicht nur einfacher, die Belegschaft an das Unternehmen zu binden, sondern auch qualifiziertes neues Personal zu finden.

Welche Möglichkeiten gibt es, um Ergonomie am Arbeitsplatz umzusetzen?

Um die Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu fördern und Kosten durch Fehltage zu minimieren, sind die Arbeitsbedingungen im Unternehmen nach ergonomischen Gesichtspunkten zu gestalten. Gleichzeitig soll mit Ergonomie im Büro ein gesundes Arbeitsklima geschaffen werden, das mit positiven Emotionen und motivierenden Gedanken die Arbeitsfreude und Leistungsfähigkeit der Belegschaft steigert und diese dauerhaft an das Unternehmen bindet. Das Büro muss sich an ihre Bedürfnisse anpassen und den verschiedenen Bürotypen entgegenkommen (Welche diese sind lässt sich über dieses Quiz von Gaerner herausfinden).

Ergonomisches Arbeiten am Bildschirm

  • Der Bildschirm soll möglichst groß sein, 24 Zoll sind optimal.
  • Zur Schonung der Augen soll der Abstand zum Bildschirm 50 bis 70 Zentimeter betragen.
  • Reflexionen an der Bildschirmoberfläche sind zu vermeiden.
  • Der Monitor soll so stehen, dass sich der Kopf beim Lesen leicht nach vorne neigt.

Ergonomie am Schreibtisch

  • Der Schreibtisch soll mindestens 160 mal 80 Zentimeter groß und höhenverstellbar sein.
  • Die Höhe ist so zu wählen, dass die Arme bei hängenden Schultern waagrecht auf der Schreibtischoberfläche liegen.
  • Die Tastatur soll so weit entfernt sein, dass bei aufliegenden Handflächen noch zehn Zentimeter Platz bleiben.
  • Für ausreichend Beinfreiheit unter dem Tisch ist zu sorgen.

Ergonomischer Bürostuhl

  • Der Stuhl soll individuell verstellbar sein und wechselnde Arbeitshaltungen ermöglichen.
  • Die Rückenlehne soll stufenlos verstellbar sein und bis zu den Schulterblättern ragen.
  • Beim Sitzen sollten die Oberschenkel waagerecht liegen, die Beine in einem Winkel von 90 Grad abgewinkelt sein und beide Fußsohlen vollständig den Boden berühren.
  • Zwischen Oberschenkel und Tischplatte soll mindestens eine Handbreit Platz sein.

Platzbedarf und Raumklima im ergonomischen Arbeitsraum

  • Ein Bewegen, Drehen und Aufstehen vom Bürostuhl soll möglich sein, ohne irgendwo anzustoßen.
  • Die optimale Raumtemperatur beträgt 22 Grad.
  • Die Luftfeuchtigkeit soll zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Dies kann durch regelmäßiges Lüften, mit einem Luftbefeuchter oder großblättrigen Pflanzen erreicht werden.
  • Um Stress zu vermeiden, soll der Lärmpegel 55 Dezibel nicht überschreiten

Lichtverhältnisse im ergonomischen Büro

  • Der Büroraum muss Tageslicht haben.
  • Damit die Augen nicht zu schnell ermüden, soll der Raum mit warmem Licht indirekt und regelmäßig beleuchtet sein.
  • Es sollen keine direkten Spots auf den Tisch gerichtet sein.
  • Beim Arbeiten sollen keine Schatten auf der Arbeitsfläche entstehen.
  • Lichtquellen, wie beispielsweise Fensterflächen oder Bildschirme sollen keine hohen Kontraste verursachen.

Fazit: Ergonomie am Arbeitsplatz als Investition in eine produktive Zukunft

Mit einer hochwertigen Büroausstattung beweist das Unternehmen seine Wertschätzung gegenüber der Belegschaft. Doch nützt ein heller und freundlicher Arbeitsplatz, der ergonomisch gestaltet ist und über ausreichend Bewegungsfreiheit verfügt, nicht nur den Mitarbeiter:innen. Denn ein angenehmes Arbeitsumfeld ist für ein produktives Unternehmen genauso wichtig wie die Qualifikation der Beschäftigten.

Nur wenn sich die Mitarbeiter:innen wohlfühlen, sind sie mit sich und ihrem Job zufrieden und bleiben dem Unternehmen auch langfristig erhalten. Es lohnt sich daher, das Betriebsklima zu verbessern und in ergonomische Arbeitsplätze zu investieren. So lässt sich nicht nur das Wohlbefinden sondern auch die Leistungskurve jedes und jeder einzelnen steigern. Damit nützt eine zufriedene, gesunde und motivierte Belegschaft auch dem Unternehmen.


Photo by Kelly Huang on Unsplash

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