Entscheidungsfindung: Solltest du dich selbstständig machen?

Sich selbstständig machen gehört zu den Entscheidungen, die nicht bloß das Arbeitsleben oder die Karriere verändern. Unter Umständen ist es eine "Entscheidung fürs Leben". Für die Entscheidungsfindung können Gründer vielerlei Tipps und und Beispielen folgen und praktische Methoden anwenden.

Entscheidungsfindung: Solltest du dich selbstständig machen?

Sich selbstständig machen gehört zu den Entscheidungen, die nicht bloß das Arbeitsleben oder die Karriere verändern. Unter Umständen ist das Thema "Schritt in die Selbstständigkeit" eine Entscheidung fürs Leben. Sie zu treffen heißt, sich mit einer Reihe an Fragen zu beschäftigen und Informationen über sich selbst einzuholen. Für die Entscheidungsfindung können Gründer vielerlei Tipps und Beispielen folgen und praktische Methoden anwenden.

Soll ich mich wirklich selbstständig machen?

Der Antwort hierauf lässt sich über eine weitere, wichtige Frage nähern. Sie lautet: „Bist du ein Unternehmertyp?“ Häufig werden arbeitende Menschen zwei Typ-Kategorien zugeordnet: Arbeitnehmer- und Unternehmertypen. Manche differenzieren als eine dritte Kategorie noch den Freiberufler-Typ. Was unterscheidet sie?

Für Arbeitnehmertypen zählt die Sicherheit. Sie wünschen sich ein festes monatliches Gehalt und geregelte Arbeitszeiten. Sie scheuen das Risiko, sich für eine Existenzgründung zu verschulden oder keine Aufträge zu erhalten. Ihre Selbstverwirklichung finden sie oft eher in ihrer Freizeit, in ihren Hobbys und im Privatleben. Die Arbeit dient dem Broterwerb. Arbeitnehmertypen sind für eine Selbstständigkeit weniger geeignet als Unternehmertypen oder Freiberufler-Typen.

Die Entscheidung nach "Typ-Fragen" treffen

Freiberufler-Typen sind oft in klassischen Selbstständigen-Berufen tätig wie Künstler, Publizist, Grafik-Designer, Arzt, Anwalt oder Architekt. Ihnen bieten sich in der Selbstständigkeit schlichtweg mehr und bessere Job-Perspektiven. So dürfte die Anzahl der niedergelassenen Ärzte mit eigener Praxis im Verhältnis zur Zahl der angestellten Klinik-Ärzte deutlich höher sein als die Zahl der selbstständigen Elektroingenieure im Vergleich zu den freien Unternehmern ihrer Branche. Deswegen ist nicht jeder Freiberufler ein 100-prozentiger Unternehmertyp. Ein freier Grafik-Designer mit Home-Office muss weit weniger Risiko- und Investitionsbereitschaft mitbringen als ein Firmengründer. Die Selbstständigkeit ist hier weniger Herausforderung, sondern eher Selbstverständlichkeit. Das Streben nach Erfolg spielt eine geringere Rolle als beim Unternehmertyp.

Wenden wir uns den Unternehmertypen zu. Sie werden als risikobereit, überzeugt und überzeugend, motiviert und motivierend beschrieben. Unternehmertypen packen an, sind Macher, treffen Entscheidungen und lassen sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen. Unter der Überschrift „Persönliche Ausgangslage“ wird näher auf typische Charaktereigenschaften von Unternehmertypen eingegangen.

Es gibt vielfältige Motive für die berufliche Selbstständigkeit. Sie können sich gegenseitig verstärken, aber auch Alternativen darstellen.

Die 10 wichtigsten Motive für den Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit werden in dieser Liste genannt:

  • Die Hoffnung auf berufliche Selbstverwirklichung
  • Der Wunsch, sein/ihr eigener Chef/in zu werden
  • Die Suche nach einem Ausweg aus beruflicher Perspektivlosigkeit
  • Die Verwirklichung einer eigenständigen Geschäftsidee
  • Hoher Leistungsdruck und berufliche Unzufriedenheit im Job
  • Das Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit
  • Der Mangel an Zeit für Familie und Freunde
  • Finanzielle Anreize und materielle Bedürfnisse
  • Die Nachahmung eines erfolgreichen Geschäftsmodells
  • Räumliche Zwänge und Mobilitäts-Erfordernisse

Nicht jedes dieser zehn Motive ist mit gleichen Erfolgsschancen verknüpft. Wer die Entscheidung aus der Not heraus getroffen hat und gründet, bringt im Allgemeinen nicht denselben „Drive“ mit wie derjenige, der den Schritt in die Selbstständigkeit begeistert und aus voller Überzeugung geht. Der Zeitmangel fürs Privatleben wird sich bei demjenigen, der eine Entscheidung pro Gründung treffen möchte, noch verstärken. Wer Perspektivlosigkeit im Job verspürt, sollte über Alternativen wie das Erstellen einer guten, kreativen Bewerbung nachdenken.

Entscheidungsfindung mit Hilfe von Checklisten

Erfahrungsgemäß sind besonders die Anfangsphasen einer Existenzgründung beschwerlich. Laut einer Checkliste des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) werden diejenigen die Disziplin und Einsatzbereitschaft dafür aufbringen, die ihre Selbstständigkeit nicht als Notlösung, sondern als Wunsch und Lebensziel ansehen.

Wenig Erfolgschancen werden jenen eingeräumt, die ihre Entscheidungen aus Arbeitslosigkeit oder Unzufriedenheit in ihrem Job heraus treffen – oder einfach keinen Chef mehr über sich haben möchten. Bessere Chancen räumen die BMWi-Gründungsexperten jenen ein, die einfach mehr Geld verdienen wollen. Aber auch der Wunsch nach Umsetzung einer eigenen Geschäftsidee gehört noch nicht zum grünen Bereich auf der Checkliste. Grün – potenziell erfolgreich – sind Punkte wie Führungserfahrung, Arbeitsleben selbst gestalten wollen und ein langgehegter Wunsch nach Selbstständigkeit mit der Wahl des perfekten Zeitpunktes: „jetzt“.

Wer gründet, muss seine persönlichen Chancen und Risiken in Kenntnis der Rahmenbedingungen einer selbständigen Tätigkeit abwägen. Er muss sich die Frage stellen, inwieweit sein Persönlichkeitsprofil dem eines Unternehmers/einer Unternehmerin entspricht und ob er Konsequenzen wie etwa Scheitern zu tragen bereit ist. Übermäßige Selbstkritik ist jedoch ebenso fehl am Platz, denn manche Schwäche lässt sich durch eine gezielte persönliche Gründungsvorbereitung ausgleichen.

Tipps zur Entscheidungsfindung

Bevor sich ein Existenzgründer seine Geschäftsidee ausarbeitet, seine Marktforschung startet oder sich mit seinen Fragen an eine Unternehmensberatung wendet, sollte er sich grundsätzliche Informationen zu Gründungs-Themen beschaffen.

Beratung und erste Orientierung für die Entscheidungsfindung bieten:

  • Industrie- und Handelskammern (IHK) und Handwerkskammern (HWK) zu allgemeinen Fragen einer Gründung (kostenlos)
  • die bundesweite Gründerinnenagentur bga zu allgemeinen Fragen einer Gründung (telefonisch)
  • Netzwerke wie Unternehmerstammtische zum Erfahrungsaustausch und Kontakte knüpfen (kostenlos)
  • Berufs- und Branchenverbände zu fach- und branchenspezifischen Fragen (zumeist kostenlos)
  • Kommunale Wirtschaftsförderung zu ersten Fragen einer Existenzgründung (kostenlos)
  • Arbeitsagentur zum Thema Gründungszuschüsse und Personal-Recruiting
  • Gründermessen mit Überblicken über Beratungs-Einrichtungen und Gründungsinitiativen

Geschäftsideen als Grundlage für Entscheidungen

Erfolg und Karriere als Selbstständiger: Dies nur einer von vielen möglichen Motiven, die zur wichtigen Entscheidung führen, ein Unternehmen zu gründen. Vielfach stehen gute Geschäftsideen an erster Stelle. Beispiele für Geschäftsideen sowie Tipps, Wissen, Informationen und andere, vielfältige Themen für Gründer bietet das FranchisePORTAL mit seinen Rubriken Gründer-Wissen und virtuelle Franchise-Messe.

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