Die lachende Sonne steht für starke Unternehmens-
und Markenwerte – und das seit mittlerweile 1988. Johannes Gutmann, der
Waldviertler Bio-Pionier, ist bis heute seiner Überzeugung treu geblieben:
Nachhaltigkeit, regionale Entwicklung und wirtschaftlicher Erfolg sind Werte,
die sich ausgezeichnet miteinander verbinden lassen. Für SONNENTOR sind diese
Werte die Grundlage des seit Jahren erfolgreichen Geschäftsmodells. Im Herbst
2008 wurde der erste Sonnentor Franchise-Shop eröffnet. Prof. Veronika
Bellone interviewte Johannes Gutmann im Nachgang der GDI Handelstagung in
Zürich, an der er als eindrucksvoller Referent auftrat.
Veronika Bellone: Herr Gutmann, Ihre Entwicklung zum
erfolgreichen Franchise-Geber mit 19 Standorten in 3 Ländern und einem Export
von Sonnentor-Produkten in 51 Länder ist sehr spannend. Erzählen Sie uns von den
drei wichtigsten Weichenstellungen in Ihrem Leben, die dafür massgeblich waren.
Johannes Gutmann: ERSTENS, das Erkennen „nur wer beschränkt
denkt, handelt auch beschränkt“ und denkt nur in Problemen. Sonnentor denkt in
Möglichkeiten mit Menschen. ZWEITENS, der Schritt nach Deutschland mit dem
Vertriebsbeginn 1991 und der Schritt nach Tschechien mit der Gründung einer
eigenen Tochterfirma 1992. DRITTENS, die langfristige Vertriebsausrichtung von
Sonnentor mit Franchise beginnend 2008 mit dem Ersten Franchise-Standort in St.
Pölten.
Veronika Bellone: Ob man Sie live erlebt oder über das
geschriebene Wort – Sie sind absolut authentisch. Ist das ein Teil Ihres
Erfolges als Unternehmer?
Johannes Gutmann: Das eine ist die Marke Sonnentor und
unsere Wertewelt und das andere ist das Gesicht zur Marke mit dem Menschen
Johannes Gutmann. Wenn eines davon langweilig ist gibt’s es keine Dynamik und
dann fehlt die Authentizität und die Entwicklung, die FREUDE flachen ab.
Sonnentor und die Menschen dazu haben Ausstrahlung und deshalb pflanzen wir
neue Franchise-PartnerInnen. Junge, kleine Bäume die wieder eine neue Stimmung
und Entwicklung bringen.
Veronika Bellone: Sie haben in unserem Buch „Green
Franchising“ etwas zur wachsenden Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens erzählt.
Wie wichtig ist Nachhaltigkeit bei der Akquisition von Franchise-Partnern und
–Partnerinnen und den Mitarbeitenden?
Johannes Gutmann: Unser Franchise-Leiter Berndt Kienmeyer
ist ein richtiger Menschenfinder, der es versteht diese Anforderungen der
Nachhaltigkeit und des Business bei unseren künftigen Partner zu suchen und zu
finden. Er wird allerdings nicht sehr oft fündig. Es ist ähnlich wie Äpfel
pflücken, manche sind noch unreif, manche denken zu klein, manche haben auch
einen Wurm und dann gibt’s welche, die schmecken traumhaft und da lohnt sich
auch die Suche und dann wächst gegenseitig die Freude.
Veronika Bellone: „Nachhaltige Ziele kann man nicht
formulieren, weil der Wertbeitrag nicht ökonomisch bewertbar ist“. Wie stehen
Sie dazu?
Johannes Gutmann: Sonnentor hat sich deshalb bereits 2010
von den allgemeinen Nachhaltigkeitsfloskeln verabschiedet und ist eines der
Pionierunternehmen der Gemeinwohlökonomie geworden. Dieses Gemeinwohl-Denken ist
die messbare Nachhaltigkeit und misst unser Tun aufgeteilt auf fünf Säulen:
Menschenwürde, Solidarität, Ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit
und Demokratische Mitbestimmung.
Veronika Bellone: Stellen Sie sich vor, eine
„Franchise-Fee“ ermöglicht Ihnen die Erfüllung von zwei Wünschen. Was würden Sie
sich für die Franchise-Wirtschaft und für Ihr eigenes Franchise-Unternehmen
Sonnentor wünschen?
Johannes Gutmann: Der erste Wunsch betrifft die
Immobilienmakler und Hausbesitzer, die täglich eine gute Tat für nachhaltige
Franchise-Systeme machen müssen und einem/einer JungunternehmerIn eine sehr
frequentierte und gute Mietfläche ablösefrei und zu 50% für drei Jahre des
Mietpreises abgeben müssen. Der Zweite Wunsch betrifft Sonnentor. Ich möchte es
noch erleben, dass wir den 100sten Franchise-Standort irgendwo auf dieser
wunderschönen Welt aufsperren dürfen und darauf freue ich mich schon sehr. Denn
meine Mutter sagt immer „Dein Baum wird auch nicht in den Himmel wachsen!“ meine
Antwort darauf ist Franchise, weil wir damit viele kleine Bäumchen pflanzen, um
das wirtschaftliche und nachhaltige Welt-Klima zu
coolen!
Veronika Bellone: Dann wünsche ich Ihnen, dass die Saat
aufgeht und Sie viele, engagierte PartnerInnen begeistern
können.
Zur Person
Prof. Veronika Bellone, gebürtige
Berlinerin, ist seit 1986 im Franchise-Business tätig, ehemals als
Franchisemanagerin bei der Cosy-Wasch-Autowaschanlagen GmbH in Berlin und seit
1991 als selbstständige Franchiseberaterin in der Schweiz. Sie hat u.a. die
Schweizer Post, Mövenpick, Fleurop, Warner Bros. und die Berliner Bäder Betriebe
beraten. Zudem ist sie Professorin an der Hochschule für Wirtschaft
Nordwestschweiz im Fachbereich Marketing. 2009 startet sie mit der Bellone
FRANCHISE CONSULTING GmbH, mit einem relevant erweiterten Leistungsspektrum für
den gesamten deutschsprachigen Raum, neu durch. In Zusammenarbeit mit dem Brand
Consultant Thomas Matla, einem Spezialisten für den Aufbau nationaler und
internationaler Marken, bietet Bellone FRANCHISE CONSULTING Beratungen,
Coachings und Workshops rund um das Thema Franchising – von der Trend Analyse,
über die Markenpositionierung, bis zur Implementierung von Franchise Systemen im
Markt.
office@bellone-franchise.com;
www.bellone-franchise.com; Bellone FRANCHISE
CONSULTING GmbH, Poststrasse 24/ Postfach 1355, CH-6300 Zug, Tel. 0041 41 712 22
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