Kleine Autoreparaturen werden billiger
Lackschäden und Beulen: Franchiseketten machen etablierten Anbietern mit niedrigen Preisen Konkurrenz
Weil die Versicherungen immer stärker auf die Kfz-Reparaturkosten schauen, ist Bewegung in den rund zwei Milliarden Euro großen Markt für Karosserie-Reparaturen gekommen. Die etablierten Werkstätten erhalten Konkurrenz durch neue Anbieter, dies wiederum führt dazu, dass auch die Marken-Werkstätten ihr Angebot an preisgünstigen Kleinreparaturen ausbauen. Gewinner dieses Konkurrenzkampfs sind die Konsumenten, die nun für die Beseitigung von Lackschäden oder Beulen wesentlich weniger bezahlen müssen als früher.
Auf die Beseitigung von Kleinschäden spezialisiert hat sich die aus den USA stammende Franchisekette "ChipsAway", die seit rund drei Jahren in Österreich tätig ist. Ziel sei es, den Kunden zumindest 50 Prozent der herkömmlichen Reparaturkosten zu ersparen, sagte Franchisemanager Josef Widy den SN. Mit neuen Methoden sei es möglich, kleinflächige Reparaturen durchzuführen. Bei Kratzern im Lack werde nur noch die beschädigte Stelle neu lackiert. Schäden in Windschutzscheiben würden durch eine neue Füllharz-Methode beseitigt, Dellen so ausgedrückt, dass kein Lackschaden entstehe. ChipsAway habe Kooperationsabkommen mit nahezu allen großen Kfz-Versicherungen, dadurch könne der Selbstbehalt bei der Kaskoversicherung vermindert werden oder entfalle zur Gänze.
ChipsAway hat 17 Standorte in Österreich, die meisten davon in Wien. In Salzburg ist das Unternehmen mit einer Filiale vertreten. Ziel ist ein Netz von rund 50 Standorten.
Mit einem ähnlichen Konzept ging vor kurzem das Franchiseunternehmen CAR - Cosmetic Automobile Repairs in Österreich an den Start. Auch CAR verspricht bei der Behebung von Kratzern, Dellen oder Steinschlägen Preisvorteile von rund 50 Prozent. Zurzeit gibt es zwei Filialen (Graz und Baden), die Eröffnung weiterer Niederlassungen in Wien und Salzburg ist geplant. Bis 2007 soll ein flächendeckendes Filialnetz entstehen.
"Natürlich bedeutet das eine Konkurrenz für die Marken-Werkstätten", meint Hermann Becker, Sprecher des größten heimischen Autohandelsunternehmens Porsche Austria. Im Bereich Karosseriereparaturen sei der Wettbewerb allerdings immer schon stark gewesen. Die Antwort der VW-Werkstätten heißt "Clever Repair", ein Angebot, mit dem VW seit rund einem Jahr auf dem Markt ist. Auch mit "Clever Repair" werden Schäden im Lack und in Windschutzscheiben sowie Dellen oder Abschürfungen in Stoßstangen preisgünstig beseitigt. Man wolle damit Anreize für jene Kunden schaffen, die normalerweise nicht Marken-Werkstätten aufsuchten, erklärte Becker. Dadurch solle zusätzliches Geschäft für die Werkstätten geschaffen werden. Man ziele speziell auf die Besitzer von Gebrauchtwagen ab. "Bei einem Neuwagen ist die Loyalität zur Marken-Werkstätte meist sehr groß. Bei einem Gebrauchtwagen sinkt sie deutlich."
Weitere Informationen zum Franchise-System CAR Cosmetic Automobile Repairs finden Sie hier in der virtuellen Messe
Quelle: Veronika Canaval, Salzburg (SN)