Was ist Gründung mit System? (Definition)
Was bedeutet 'Gründung mit System'?
Definition: Anders als bei der eigenständigen Umsetzung einer Geschäftsidee können Gründer, die sich mit System selbstständig machen, die Synergien zwischen Franchisegeber und Franchisenehmern nutzen. Das Geschäftskonzept wurde vom Franchisegeber intensiv erprobt und von anderen Franchisenehmern umgesetzt. Der Zuwachs an Schnelligkeit, Sicherheit und Marktpotenzial kann für den unternehmerischen Erfolg entscheidend sein.
Eigene Existenz gründen - warum mittels Franchising?
Traditionelle Gründungen scheitern überwiegend in den ersten fünf Jahren! Der Traum vom eigenen Unternehmen endet nicht selten in einem Alptraum von Privatinsolvenz, Scheidung und Arbeitslosigkeit. Will ich als Existenzgründer mein eigener Chef sein, ohne ganz auf ein "Sicherheitsnetz" zu verzichten?
Häufig fällt der Begriff „Franchise Filiale“, die es aufzubauen gelte, was indes falsch ist: Der Franchisenehmer ist selbstständiger Unternehmer und trägt sein unternehmerisches Risiko komplett selbst. Er ist rechtlich wie finanziell vollkommen eigenverantwortlich – abgesehen von den rechtlichen Ausnahmen durch die Weisungs- und Kontrollrechte des Franchisegebers. Ein Franchisenehmer erwirbt das Recht, erhält aber auch die Pflicht auferlegt, das Geschäftsmodell des Franchisegebers 1:1 an seinem Standort bzw. in seinem Vertriebsgebiet umzusetzen. Franchisenehmer können mit Hilfe der Erfahrungen des Franchisgebers und der Partner im Netzwerk viele klassische Gründer-Fehler vermeiden. Trotzdem lauern auch ihnen Gefahren, vor denen sie ein Franchise-Experte warnen oder schützen kann.
Für die Gründung der eigenen Existenz im Rahmen eines Franchise-Systems gibt es gute Argumente. Unter Existenzgründern wird Franchising häufig mit Attributen wie „Netz mit doppeltem Boden“ oder „Start mit wenig Risiko“ gleichgesetzt. Schließlich übernimmt ein Franchisenehmer ein erprobtes Geschäftsmodell. Das Geschäftskonzept wurde vom Franchise-Geber intensiv erprobt und weitere Franchise-Nehmer haben sich bereits erfolgreich mit dem Franchise-System selbstständig gemacht.
Aber das ist längst nicht alles, was Franchising dem Existenzgründer zu bieten hat. Auch beim Marketing haben Franchise-Gründer Vorteile: Nicht nur, weil Franchise-Geber meist professionelle Unterstützung für ihre Partner im Franchise-System erbringen. Außerdem ist bei größeren Franchise-Systemen bereits eine Markenbekanntheit gegeben, die sonst erst über Jahre hinweg erarbeitet werden muss oder aufgrund der regionalen Beschränktheit einer individueller Firmengründung nie erreicht werden kann. Ein klares Plus für Franchise-Gründer!
Vor allem größere Franchise-Systeme mit zahlreichen etablierten Standorten haben weitere Vorteile zu bieten. So können Existenzgründer, die sich mit Franchise selbstständig machen, etwa von Einkaufsvorteilen, systeminternen Schulungen und Marketinglösungen der Systemzentrale profitieren. Auch für Einstieg in kleinere Franchise-Systemen gilt: Mit jedem zusätzlichen Franchise-Partner gewinnt das Netzwerk an Marktanteil und Wettbewerbsstärke.
Franchise-Gründer stoßen auf weniger Hürden
Wer noch nie selbstständig gearbeitet hat, sieht sich bei einer traditionellen Existenzgründung oft mit unerwarteten Hindernisse konfrontiert, die es erst einmal zu überwinden gilt. Mit unerwarteten Problemen sieht sich der Existenzgründer oft bereits bei den ersten Finanzierungsfragen konfrontiert. Aber auch bei der Ausstattung des Betriebs, bei IT-Fragen, der Buchhaltung, dem Verkaufsgespräch und anderen Themen können Existenzgründer schnell auf zeitraubende Hindernisse stoßen.
Gründer, die auf Franchising setzen, haben meist weniger Probleme mit ihrem Gründungsvorhaben. Schließlich hat nicht nur der Franchise-Geber in Regel schon viel Erfahrung mit dem Geschäftsalltag seines Pilotbetriebs oder mit in Eigenregie geführten Betrieben gesammelt. Auch andere Gründer, der zuvor schon mit dem Franchise-System gestartet sind, haben bereits die ein oder andere Hürde auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit überwunden.
Gründungen im Netzwerk
Bei vielen Franchise-Systemen ist es gerade auch das Prinzip "Einer für alle und alle für einen", das zum fortwährenden Erfolg der Existenzgründer bzw. Partner eines Franchise-Netzwerks beiträgt. Und weil jeder Franchise-Nehmer in der Regel für ein klar - etwa nach Postleitzahlen - definiertes Gebiet zuständig sind, entsteht normalerweise kein Konkurrenzdruck zwischen den Netzwerk-Partnern.
Wenn die Pläne für den Eintritt in ein Franchise-System weiter fortgeschritten sind, sollten die rechtlichen Fragen der Franchise-Gründung näher unter die Lupe genommen werden. Selbst wenn z.B. die Mitgliedschaft eines Franchise-Systems im Franchise-Verband oder die Förderfähigkeit durch die KfW für die Seriosität des Franchise-Angebotes sprechen, ist der Weg zum Fachanwalt vor der Unterschrift unter den Franchise-Vertrag absolut unerlässlich.
Fazit
Natürlich hat die Franchise-Gründung ihren Preis! Die Investitionskosten, die für den Erwerb einer Franchise-Lizenz beim Gründer anfallen, müssen genauso genau geprüft werden wie die Kosten und Beiträge, die der Franchise-Nehmer dauerhaft zu tragen hat. Und nicht zuletzt sollte jeder Gründer, der einen Franchise-Start in Erwägung zieht, gut überlegen, ob Franchising grundlegend zu ihm passt. Also etwa, ob Teamwork wirklich erwünscht ist oder ob Einschränkungen bei der Gestaltung des eigenen Franchise-Betriebs von ihm hingenommen werden können.
Generell aber gilt für die Gründung der eigenen Existenz: Erst genau und sorgfältig prüfen, dann starten!