Was bedeutet Einstieg in ein Franchisesystem? (Definition)
Was bedeutet Einstieg in ein Franchisesystem?
Begriffserläuterung: Der Einstieg bzw. Eintritt in ein Franchisesystem eignet sich in besonderer Weise für Branchenfremde oder aber zur Einarbeitung in ein neues Fachgebiet. Franchisegeber suchen in erster Linie potentielle Führungskräfte, die neben unternehmerischem Denken bereits Berufserfahrung gesammelt haben sowie ein hohes Maß an Selbstmotivation und beruflichem Engagement mitbringen.
Erfolgreicher Quereinstieg als Franchisenehmer
Der Quereinstieg bzw. Seiteneinstieg ist im Franchising einfacher als bei einer klassischen Gründung mit einer eigenen Geschäftsidee oder der fachfremden Anstellung in einem anderen Unternehmen. So verfügen professionell aufgestellte Franchiseanbieter über ein ausgefeiltes Schulungskonzept, das eine schnelle Einarbeitung fachfremder Franchisenehmer erlaubt. Manche Franchisegeber bevorzugen sogar Quereinsteiger gegenüber Brancheninsidern, um etwaige Widerstände aufgrund gegenteiliger Erfahrungen zu vermeiden und die neuen Partner systemkonform zu prägen.
Generell sind bei einer Gründung mittels Franchise vom Quereinsteiger weitaus niedrigere Hürden zu überwinden: Das Geschäftskonzept ist bereits erprobt, wichtige Erfolgsfaktoren werden von vornherein berücksichtigt. Das zeitaufwendige und kostspielige „learning by doing“ entfällt.
Für eine Franchisegründung werden nicht verbissene Einzelkämpfer, sondern kontaktfreudige Teamplayer gesucht. Sie sollten bereit sein, sie mit der Systemzentrale und anderen Franchisenehmern offen und konstruktiv auszutauschen. Nicht zuletzt sollten sie sich zutrauen, als Geschäftsführer bei Bedarf ein kleines Team an Mitarbeitern zu leiten.
- Lesen Sie dazu auch die kompakte Themenübersicht 'Franchise – ein kooperatives Vertriebsmodell für Waren und Dienstleistungen' im Ratgeber unseres Schwesterportals.
- Hilfreich sind auch die Franchise-Definitionen mit weiteren Begriffserläuterungen in diesem Glossar.
Vergleich passender Angebote im Franchising
Wer sich mit Franchising selbstständig machen und sein eigener Chef werden will, sollte einen sorgfältigen Vergleich der in Betracht kommenden Franchiseangebote vornehmen. Für den Auswahlprozess muss genügend Zeit eingeplant werden, denn es geht um die vermutlich wichtigste Entscheidung in Ihrem Berufsleben und Ihre Chancen auf eine erfolgreiche unternehmerische Geschäftstätigkeit.
Dabei sollten Sie auf Besonderheiten der Franchisesysteme achten, die sich in Ihrer Auswahl befinden: Inwieweit wurden sie in seriösen Studien unter die Lupe genommen? Machen sie besondere Auszeichnungen geltend? Was berichten die klassischen und die sozialen Medien über ihre geschäftlichen Aktivitäten?
Achten Sie auch auf Ihr Bauchgefühl, bevor Sie sich für ein Franchisesystem entscheiden. Nehmen Sie je nach Größe des Franchisesystems mit den Geschäftsführern oder aber den zuständigen Partnermanagern persönlichen Kontakt auf. Für eine langfristige Geschäftsbeziehung sollten auch die Wellenlängen in der zwischenmenschlichen Beziehung stimmen. Eine mehrtägige Hospitation in einem Betrieb des Franchisegebers ist besonders geeignet, um Ihre künftigen Ansprechpartner sowie die Abläufe im Tagesgeschäft aus der Nähe kennen zu lernen.
Sie haben nicht genug Eigenkapital?
Einzelne Franchisesysteme werben mit Beteiligungsmodellen um potenzielle Partner. Mit einem Equity Joint Venture, das den Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens durch Franchisegeber und Franchisenehmer vorsieht, können anfängliche Finanzierungsprobleme eines Partnerunternehmens mitunter überwunden werden. Solche Joint Venture-Franchise-Modelle werden i.d.R. nur dann angeboten, wenn der Franchisegeber einen Standort dringend besetzen will und er von dem Kandidaten absolut überzeugt ist. Nur eine Minderheit der Franchisesysteme ist willens, dieses zusätzliche finanzielle Risiko zu tragen.